FSK: Länge: 87 min
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
Schulunterricht: ab 3. Klasse

Verleih CROCO Filmverleih


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Pünktchen und Anton

von Caroline Link (Deutschland/1998/87')
Viel größer könnte der soziale Unterschied zwischen zwei Freunden kaum sein: Als Tochter eines vielbeschäftigten Chirurgen wächst die aufgeweckte Pünktchen in materiellem Wohlstand auf. Ihre Mutter hat sich Wohltätigkeits-Aktionen für Länder des globalen Südens verschrieben und befindet sich den Großteil der Zeit auf Repräsentationsreisen. Zuhause kümmern sich Au-Pair-Mädchen und Köchin um die Zehnjährige. Pünktchens bester Freund Anton wächst mit seiner liebevollen alleinerziehenden Mutter auf, die seitdem sie krank ist, nicht mehr zur Arbeit gehen kann. Weil Anton fürchtet, seine Mutter könnte ihren Job in der Eisdiele verlieren, kellnert er an ihrer Stelle, heimlich. Morgens schläft der übermüdete Junge in der Schule ein. Die großherzige Pünktchen setzt alles daran, ihm zu helfen: Bei ihren Eltern, deren Wohltaten sich auf Länder in der Ferne beschränken, findet sie bezüglich Antons finanziellen Problemen kein Gehör. Stattdessen ergreift sie selbst die Initiative und beginnt als Straßenmusikerin Geld zu sammeln. Als ihre Eltern sie dort entdecken beginnen sie zu begreifen, wie ernst es ihrer Tochter ist. Überrascht von ihrer Loyalität und von Antons uneigennütziger Hilfe, einen Einbruch in ihre Villa zu verhindern, kommen sie zu der Einsicht, dass Geld und Prestige nicht das Wichtigste im Leben sind.

Die Gegenüberstellung von arm und reich führt zu starken Kontrasten, die Ungerechtigkeiten sichtbar machen. Dabei behält der Film die Vielschichtigkeit menschlichen Verhaltens im Blick, das nicht simplifizierend in Gut und Böse einzuordnen ist.
PÜNKTCHEN UND ANTON ist eine klug modernisierte Literaturadaption des gleichnamigen Kinderbuchs von Erich Kästner. Sie kann Kinder dafür sensibilisieren, mit welchen Problemen ein Leben in (relativer) Armut in Deutschland verbunden ist, nimmt aber die Bedeutung von Geld und Reichtum im Sinne von Erich Kästner gleichzeitig kritisch unter die Lupe und fordert Solidarität ein. Anhand des Films kann im Unterricht unter anderem das Entwicklungsziel „Keine Armut“ (Ziel 1) der Agenda 2030 behandelt werden.


Thema: Kindheit/Kinder, Freundschaft, Familie, Werte, Armut, soziale Ungleichheit, Einsamkeit, Vorurteile, Gerechtigkeit, Arbeit, Wohlstand, Zusammenhalt, Verantwortung, Liebe
Unterrichtsfächer: Deutsch, Sachkunde, Religion, Lebenskunde/Ethik, Musik

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