2024
FSK: Länge: 100 min
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Schulunterricht: ab 7. Klasse

Verleih Warner Bros.


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Der Junge muss an die frische Luft

von Caroline Link (Deutschland /2018/100')
Recklinghausen, um 1970: Im Hause Kerkeling ist Humor seit jeher Familien- und vor allem Frauensache. Zwei Großmütter, mehrere Tanten und die gesamte Nachbarschaft liefern Hans-Peter, genannt Hape, von klein auf Stoff für seine beliebten Parodien. In der feierfreudigen Großfamilie geht es oft hoch her. Sich seines Talents voll bewusst, verfolgt der Junge allerdings ein ernstes Ziel: Er will die Depressionen seiner Mutter vertreiben, indem er sie zum Lachen bringt. Als das misslingt und sie sich das Leben nimmt, ist er am Boden zerstört. Doch die Familie lässt Hape nicht hängen. Weil der Vater meist arbeitet, springen die betagten Großeltern ein. Als sie unter seiner Regie auch noch das Jugendamt überlisten, schöpft Hape neuen Lebensmut. Der Karriere als TV-Entertainer steht nichts mehr im Weg. Auch wenn Loriot erst einmal absagt.

Auch ohne tieferes Wissen um die prominente Hauptfigur lassen sich die wesentlichen Merkmale dieser außergewöhnlichen Biografie entschlüsseln. Die Schüler*innen können darlegen, inwieweit Komik auch in ihrem Umfeld der Konfliktbewältigung dient. Im Fall Kerkelings, der 1991 gegen seinen Willen als homosexuell geoutet wurde, beinhaltet diese humoristische Herangehensweise auch das Spiel mit Geschlechterrollen. Die sensible Darstellung im Film ermöglicht eine offene Diskussion des Themas, zum Beispiel über den Unterschied zwischen Performance und Identität. Mittels der Themen Heimat und Dialekt – hier am Beispiel des Ruhrgebiets – können die Jugendlichen erörtern, wie ihre Heimat in der Regel im Film präsentiert wird und was man dadurch über Menschen erfährt. Anhand Hapes unbeirrbarem Willen zur Berühmtheit kann schließlich diskutiert werden, wie sich die medialen Voraussetzungen für eine Promi-Karriere seit damals verändert haben.

Thema: Biografie, Geschichte, Familie, Kindheit, Gender/Geschlechterrrollen, Tod/Sterben, Medien
Unterrichtsfächer: Deutsch, Geschichte, Gesellschaftslehre, Wirtschaft-Politik, Kunst, Musik

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