2024
FSK: 12  Länge: 123 min
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Schulunterricht: ab 11. Klasse


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Der Fall Collini

von Marco Kreuzpaintner (Deutschland /2019/123')
Berlin 2001: Der angesehene Unternehmer und Familienpatriarch Hans Meyer ist in seiner Hotelsuite scheinbar motivlos von dem unbescholtenen Fabrizio Collini erschossen worden. Zu seinem Pflichtverteidiger wird der junge Rechtsanwalt Caspar Leinen bestellt. Als sich herausstellt, dass der Getötete für den heranwachsenden Leinen einst so etwas wie ein Ersatzvater war und zudem der Großvater seiner nach wie vor nicht ganz erloschenen Jugendliebe Johanna ist, nimmt er das Mandat dennoch wahr, den schweigsamen Collini zu verteidigen. Nicht gerade Konflikt erleichternd bekommt es der engagierte Anwalt auf der Gegenseite mit dem legendären Strafverteidiger Professor Richard Mattinger zu tun. Doch Leinen gelingt es zu beweisen, dass Hans Meyer im 2. Weltkrieg SS-Sturmbannführer war und keineswegs der ehrenwerte Mann, der er vorgab zu sein – und dass Collini sehr wohl ein Tatmotiv hatte. Sein Fall rührt an einen der größten Justizskandale der bundesrepublikanischen Geschichte.

Der spannend umgesetzte Film bietet sowohl mit Blick auf die historische Dimension von Kriegsverbrechen als auch auf den justiziellen Umgang damit eine Reihe von Anknüpfungsmöglichkeiten für Jugendliche. Vor allem anhand der Figur des jungen Anwalts mit seinem idealistischen Engagement und seiner Zerrissenheit zwischen Privatem und Beruflichem dürfte es älteren Schüler*innen im Fachunterricht mit geschichtsbezogenen und gesellschaftspolitischen Schwerpunkten gut gelingen, die anschaulich vermittelten Konfliktlinien zwischen Recht und Gerechtigkeit, Justiz und Selbstjustiz sowie Schuld, Verantwortung und Sühne vertiefend zu reflektieren.


Thema: Deutsche Geschichte, Nationalsozialismus, Gerechtigkeit/Recht, Justiz/Selbstjustiz, Schuld, Verantwortung und Sühne, Literaturverfilmung
Unterrichtsfächer: Deutsch, Geschichte, Sozialwissenschaften, fächerübergreifend Demokratieerziehung

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