2024
FSK: Länge: 93 min
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Schulunterricht: ab 9. Klasse

Buch Victor Saint Macary, Yaël Langmann, Yvan Attal, Noé Debré Darsteller Camélia Jordana, Daniel Auteuil, Yasin Houicha, Nozha Khouadra, Nicolas Vaude, Jean-Baptiste Lafarge, Virgil Leclaire, Zohra Benali, Damien Zanoli u. a. Verleih Square One / Universum Film


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Die brillante Mademoiselle Neïla

von Yvan Attal (Frankreich, Belgien/2017/93')
Gleich an ihrem ersten Studientag erscheint Neïla Salah aus dem trostlosen Pariser Vorort Creteil zu spät bei einer Juravorlesung an der Pariser Universität Assas. Der dozierende Professor Pierre Mazard, ein jähzorniger und wie aus der Zeit gefallener Zyniker, greift die arabisch-stämmige Erstsemesterin daher vor allen Kommilitonen scharf an und lässt rassistische Bemerkungen fallen, etwa über Neïlas arabischen Namen oder die fehlende Arbeitsmoral von Migranten. Die schlagfertige Neïla kontert den rauen Ton und steht die Attacke wacker durch. Doch Mazards abermaliger Fehltritt droht an der Universität einen Eklat auszulösen, was wiederum einen Disziplinarausschuss auf den Plan ruft. Um die Lage zu beruhigen, soll der mobbende Professor seinen guten Willen zeigen und Neïla als Mentor auf einen renommierten Rhetorikwettbewerb vorbereiten.

Das Sprachfaszination des Films – bei der Arthur Schopenhauers „Die Kunst, Recht zu behalten“ (1830) eine Schlüsselrolle spielt – kann eine Unterrichtseinheit zum Thema Rhetorik bereichern. Schopenhauers 38 Kunstgriffe können vor der Filmsichtung gelesen werden, bevor die filmische Umsetzung des Stoffs zur Debatte steht. Hier bieten sich Dialoganalysen an, z. B. das eröffnende Wortgefecht zwischen Neïla und Mazard, oder die Abschlussszene, in der Neïla einen begriffsstutzigen Kerl allein mit Worten weichkocht. In einem weiteren Schritt können die Erkenntnisse auf die aktuelle gesellschaftliche Situation übertragen werden (Fake News; Verschiebung des gesellschaftlich Akzeptierten im politischen Diskurs) oder in einem spielerischen Versuch erprobt werden, etwa bei einer aus dem Film entlehnten Pro-Contra-Diskussion zum Thema „Kleider machen Leute“.

Thema: Kommunikation, Rhetorik, Manipulation, Begegnung, Diskriminierung, Autorität(en), Generationen/-konflikt, Identität, Individuum (und Gesellschaft), Emanzipation
Unterrichtsfächer: Latein, Französisch, Deutsch, Philosophie, Sozialkunde, Ethik, Berufsorientierung

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