2024
FSK: beantragt  Länge: 100 min
Altersempfehlung: ab 13 Jahren
Schulunterricht: ab 8. Klasse

Darsteller Mitwirkende: Al Gore u.v.a. Verleih Paramount Pictures Germany


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Immer noch eine unbequeme Wahrheit - Unsere Zeit läuft

von Bonni Cohen, Jon Shenk (USA/2017/100')
Gegenüber dem Film „Eine unbequeme Wahrheit“ (2006) haben sich die Akzente verschoben: Dass es einen Klimawandel gibt, ist bei einer großen Mehrheit der Experten/innen und Politiker/innen zur Gewissheit geworden. Andere Fragen rücken in den Mittelpunkt: Mit welchen Folgen müssen die Menschen rechnen? Wie gelingt der Ausstieg aus Kohle und Öl? Was müssen die reichen Länder leisten, was die ärmeren? Der Film folgt Al Gore auf seinen Reisen um die Welt: zum schmelzenden Eispanzer von Grönland, in die überfluteten Straßen von Miami und zum Streitgespräch mit dem indischen Energieminister. Interessant auch der Abstecher ins Herz der US-Ölindustrie: Mitten in Texas will sich die Stadt Georgetown zu 100 Prozent mit regenerativen Energien versorgen. Bei den Klimaverhandlungen von Paris wird Gore zum Strippenzieher und kämpft darum, Indien in das Abkommen einzubinden. Auch nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten sucht Gore das Gespräch – es ist allerdings einer der Momente, die ihn an seiner Mission und seinen Möglichkeiten zweifeln lassen.

Die meisten thematischen Anknüpfungspunkte bietet der Film im Bereich der gesellschaftlichen Unterrichtsfächer wie Erdkunde, Politik/Wirtschaft oder Sozialkunde. Ausgehend von physikalischen Daten wird die Bedeutung des Klimawandels für Land und Ozeane, für verschiedene Lebensbereiche und Kulturräume erläutert. So entsteht viel Anschauungsmaterial zu den Themen Klimafolgen und Klimaanpassung. Interessante Impulse liefern die Sequenzen, in denen politische Prozesse erkennbar werden: Der Konflikt zwischen armen und reichen Ländern, das Abwägen zwischen eigenem Vorteil und einem Beitrag zur globalen Politik, der Einfluss von Lobbyisten und die Bedeutung des Klimawandels für die Demokratie. Der Film ist von der ersten bis zur letzten Minute ein energischer Apell – auch das kann medienkritisch thematisiert werden: Mit welchen, auch suggestiven Mitteln arbeitet der Film? Was ist legitim und angemessen, wann beginnt die Übertreibung?

Thema: Klimawandel, Klimapolitik, Entwicklungspolitik, politisches Engagement, Demokratie, Energieversorgung, Ökologie, Naturkatastrophen
Unterrichtsfächer: Erdkunde, Politik, Wirtschaft, Biologie, Sozialkunde, Philosophie, Ethik, Deutsch

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